Das Fliegen umweltschädlich ist, ist bekannt... wie lässt sich darüber hinaus der CO2 Ausstoß reduzieren?

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Was ist ein ökologischer Fußabdruck und wie ist es möglich ihn zu berechnen?

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Ökologischer Fußabdruck

Mit einer deutlichen Reduktion unseres CO2 Fußabdruckes können wir einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Neben (inter)nationaler Klimapolitik und Einsparungen bzw. klimaschonender Innovationen der Großindustrie bilden Haushalte, Gemeinden/Kommunen, Organisationen und kleine/mittelständige Unternehmen einen wichtigen Baustein für eine effektive Bekämpfung des Klimawandels.

Auf dieser Site informieren wir, wie Sie - als Privatperson, als aktives Gemeindemitglied oder als Mitarbeiterin einer Organisation - aktiv Klimaschutz betreiben können. Gerne stehen wir für Rückfragen zur Verfügung

  • Der Bereich Klimafreundlich mobil informiert über den Bereich, der etwa ein Viertel unseres ökologischen Fußabdruckes ausmacht: die Mobilität.
  • Etwa ein Viertel unseres CO2-Fußabdruckes entsteht durch Wärme und Stromenergie. Erfahren Sie, wie Sie in diesem Bereich CO2-einsparen und reduzieren können.
  • Mit einem Umstieg zu grünem Strom können Sie ganz schnell einen guten Beitrag zum Ausbau von Erneuerbaren Energien leisten und auch Ihre persönliche Bilanz verbessern. Wenn Sie das Thema interessiert und auch die Frage: Ist Ökostrom mit keinen Treibhausgasen verbunden, lesen Sie in unserem Fact Sheet „Ökostrom gleich 0 Emissionen?

Klimafreundlich mobil

Im Bereich Mobilität lassen sich viele Emissionen einsparen, wenn Sie diese drei V's beherzigen:

  • Vermeiden: Verzichten Sie auf unnötige Fahrten und Transporte.
  • Verlagern: Steigen Sie um auf umweltfreundliche Verkehrsmittel.
  • Verbessern: Wählen Sie sparsame Fahrzeuge und nutzen Sie diese effizienter.

Wussten Sie zum Beispiel, dass die Hälfte aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer ist? Wenn nur 30 Prozent dieser Strecken mit dem Rad anstelle des Autos zurückgelegt würden, könnten jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

  • Das Umsteigen auf's Fahrrad tut nicht nur Umwelt und Gesundheit gut, sondern auch Ihrem Geldbeutel: Autofahren kann auf kurzen Strecken überraschend teuer sein. Ein kalter Motor verbraucht bis zu 35 Liter Sprit pro 100 Kilometer. Erst ab dem vierten Kilometer erreicht der Verbrauch allmählich wieder das Normalniveau.
  • Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel: 95 Prozent der CO2-Emissionen des Verkehrs gehen auf den Straßenverkehr zurück. Wenn Sie für Fernreisen auf die Bahn umsteigen, vermeiden Sie gegenüber einer Fahrt mit dem Pkw rund zwei Drittel des Kohlendioxid-Ausstoßes.
  • Nutzen ohne zu besitzen: Schon mal an Carsharing gedacht? Wenn Sie selten und/oder unregelmäßig mit dem Auto unterwegs sind und weniger als 10.000km im Jahr fahren, ist das „Auto teilen“ für Sie geeignet. Denn wer nicht unbedingt auf das eigene Auto angewiesen ist, fährt mit dem geteilten Pkw meist günstiger als mit dem Privatwagen und kann dabei auch noch für unterschiedliche Transportbedürfnisse das bestgeeignete Fahrzeug auswählen. Ein Auto ist dort, wo Sie wohnen, unverzichtbar? Tatsächlich sind besonders in ländlichen Regionen viele Menschen auf ein Auto angewiesen. Vielleicht lohnt es sich aber Fahrgemeinschaften zu bilden? Mitfahrgelegenheiten sind eine kostengünstige, klimafreundlichere und meistens unterhaltsame Möglichkeit ans Ziel zu kommen. Vielleicht können Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen für die tägliche Fahrt zur Arbeit zusammentun?
  • Mitfahrgelegenheiten gibt es nicht nur für Personen: Wenn Sie einige Gegenstände oder einzelne Möbel transportieren wollen, brauchen Sie dafür keinen ganzen Umzugswagen. Hier bietet sich die Möbel-Mitfahrgelegenheit an! Das sind Privatpersonen oder Umzugsspeditionen, die die gleiche Strecke fahren, auf die Sie ihre Möbel schicken wollen und die noch Platz für ihren Möbeltransport haben. So profitieren alle, das Fahrzeug ist ausgelastet, Sie zahlen weniger als für einen regulären Transport und die Umwelt wird geschont. Auch Sie können diesen Mitnahmeservice auf den spezialisierten Internetportalen anbieten, wenn Sie mit einem größeren Wagen unterwegs sind und noch Platz haben.
  • Sie planen ein (Gemeinde-)Fest und freuen sich auf zahlreiche Gäste? Noch größer kann die Freude sein, wenn diese klimaverträglich anreisen: Weisen Sie in der Einladung auf Anfahrtsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad hin und fordern Sie zur Bildung von Fahrgemeinschaften auf.
  • Hätten Sie gedacht, dass jährlich knapp 2,65 Millionen Tonnen CO2 eingespart würden, wenn nur zehn Prozent der deutschen Autofahrer alle Spritspartipps beherzigen und so ihren Kraftstoffverbrauch um 30 Prozent reduzieren würden? Verbraucher für’s Klima verrät, wie Sie Klima und Geldbeutel schonen können. 
  • Billige Flüge verführen: Warum nicht zum Kurzurlaub nach Spanien, wenn es doch fast „nichts“ kostet? Doch der Preis für ein Flugticket enthält leider nicht die Kosten für den Schaden am Klima. Ob Billigflieger oder Nobelairline, Flugreisen belasten das Klima in hohem Maß und sollten so weit wie möglich vermieden werden. Oft gibt es alternative Anreisemöglichkeiten, etwa mit der Bahn oder dem Reisebus. Manche Geschäftsreise lässt sich durch Telefonkonferenzen sogar ganz ersetzen – und ein entspanntes Wochenende in der Umgebung ist vielleicht erholsamer als der Kurztrip nach Spanien. Wer dennoch ums Fliegen nicht herumkommt, etwa weil das Reiseziel auf der anderen Seite des Atlantiks liegt, sollte den Grundsatz beherzigen: Seltener fliegen, länger bleiben. Und den Schaden durch Kompensationsmaßnahmen wenigstens begrenzen. Möchten Sie Ihrem Urlaub generell möglichst nachhaltig und bewusst gestalten, werden Sie mit vielen Labels konfrontiert werden, die ECOTRANS e.V., der EED und andere in dieser Broschüre (2014) erläutern.

Wärme & Strom

Bei Heizung und Stromverbrauch lässt sich oft noch sehr viel Energie einsparen. Die ÖstereicherInnen haben im Jahr 1990 etwa gleich viel Energie verbraucht wie im Jahr 2015 – und das, obgleich viele Geräte immer stromsparender werden, Heizungen effizienter und Räume besser isoliert sind. Stromsparendere Geräte werden durch ein „Mehr“ an Geräten kompensiert, sparsamere Heizungen durch ein „Größer“ an Wohnfläche und besser isolierte Wohnungen durch ein „Weniger“ an BewohnerInnen. Energie sparen schützt das Klima und schont den Geldbeutel. Ob in Haushalt, Büro oder Kirchengebäude: Es gibt so viele kleine und große Dinge, die wir tun können, dass wir Ihnen hier nur eine kleine Auswahl vorstellen können. Unsere Linkliste sagt Ihnen, wo Sie weitere Tipps finden.

1. Stromfressern auf der Spur

Wussten Sie, dass fast 5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Österreich jährlich durch Geräte entstehen, die gerade gar nicht genutzt werden? Zu diesen Leerlaufverlusten kommt es, weil die Geräte auch Strom ziehen, wenn sie sich z. B. im Standby-Modus befinden. Einige Computer und Unterhaltungselektronik verbrauchen sogar Strom, wenn sie am Hauptschalter ausgeschaltet" sind. Auch Geräte ohne Ausschalter (z. B. Ladegeräte) ziehen meist Strom, so lange sie eingesteckt sind.

Mit einem Strommessgerät, das zwischen Steckdose und Gerät angebracht wird, können Sie prüfen, wie viel Energie Ihre Elektrogeräte verbrauchen und so Stromfresser ausfindig machen. Auch heimliche Stromräuber" wie scheinbar ausgeschaltete Fernseher oder Computer im Standby-Modus lassen sich so ertappen. Stromräubern legen Sie das Handwerk, indem Sie Steckdosenleisten verwenden, die ausgeschaltet werden können, oder ziehen Sie den Netzstecker eines Geräts ganz ab, wenn Sie es nicht nutzen. Eine bequeme, aber etwas teurere Lösung sind moderne Vorschaltgeräte, die zwischen Gerät und Steckdose angeschlossen werden und selbständig erkennen, wenn sich ein Gerät im Standby-Modus befindet. Der Stromfluss wird dann automatisch vollständig abgeschaltet.

2. Richtig Lebensmittel kühlen

Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen durchschnittlich ein Fünftel des Stroms in einem Haushalt. Es lohnt sich also, auf ihren Verbrauch zu achten! Bei der Neuanschaffung ist es sinnvoll, einen Blick auf den Stromverbrauch zu werfen. Weil die Geräte ständig laufen, machen auch kleine Verbrauchsunterschiede schon viel aus. Einen Anhaltspunkt gibt die Energieeffizienzklasse. Kühlgeräte sollten am besten die Kennzeichnung A++ tragen. Auch innerhalb einer Klasse gibt es aber große Unterschiede, also möglichst immer vergleichen. Unterstützung dabei bieten z.B. EcoTopTen.

Je kälter, desto höher der Stromverbrauch. Eine Lagertemperatur von 7 °C im Kühlschrank und minus 18 °C im Gefriergerät reicht im Allgemeinen völlig aus. Der Energieverbrauch eines (Tief-) Kühlschranks hängt auch davon ab, wie viel Wärme in das Innere des Gerätes gelangt und dann unter Energieaufwand wieder nach außen gebracht werden muss. Es hilft dem Klima, wenn das Gerät in einem möglichst kühlen Raum aufgestellt ist und die Nähe zu Wärmequellen wie Herd oder Heizkörper vermieden wird. Erhitzte Lebensmittel lässt man abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe kommen.

3. Winterliche Raumtemperatur regulieren

Heizen macht in unseren kälteren Breitengraden immer noch den Löwenanteil von gut 2/3 des Endenergiebedarfs aus. Eine Senkung der Raumtemperatur um nur 1°C reduziert den Heizenergieverbrauch um rund sechs Prozent. Bei einem Heizölverbrauch von 1000 Litern spart das schon gut 180 kg CO2. Empfohlen werden Raumtemperaturen von 20°C in Wohn- und Arbeitsräumen und 14°C bis 18°C in Schlafzimmern.

Wenn Sie einmal länger weg sind, ist es sinnvoll, die Heizung herunterzudrehen und bei ein bis zwei Tagen Abwesenheit die Durchschnittstemperatur auf 15°C, bei längerer Abwesenheit auf 12°C einzustellen. Auch ungenutzte Räume wie z. B. Gästezimmer müssen nicht immer beheizt werden. Durch abgedeckte oder zugestellte Heizkörper verteilt sich Wärme nicht richtig im Raum. Gardinen oder Vorhänge sollten die Thermostatventile nicht verdecken, damit diese die Raumtemperatur richtig regeln können.

4. Sommerliche Raumtemperatur regulieren

Um im Sommer auf klimafreundliche Weise eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen, lüften Sie am frühen Morgen, spätabends oder nachts. Feuchtigkeit und Wärme lassen sich am besten durch quer- oder stoßlüften vertreiben. Wichtig ist es auch, heiße Luft möglichst draußen zu halten und für ausreichende Verschattung zu sorgen. Schließen Sie Fenster und Vorhänge rechtzeitig und lassen Sie Jalousien oder Rollläden herunter, bevor es draußen heiß wird. Reduzieren Sie zusätzliche Wärmequellen, indem Sie nicht benötigte elektrische Geräte, Netzteile und Lampen ausschalten. An besonders heißen Tagen sollten Sie im Notfall eher einen Ventilator nutzen anstatt eines Klimageräts, das sehr viel mehr Energie verbraucht.

Beim Bauen und energetischen Sanieren sollte der sommerliche Wärmeschutz von vorneherein mitbedacht werden, denn durch den Klimawandel steigen nicht nur die Jahresdurchschnittstemperaturen, auch Hitzewellen im Sommer werden häufiger. Wärmedämmung und Belüftung, aber auch andere bauliche Maßnahmen wie z. B. die Ausrichtung des Gebäudes und Verschattungselemente sollten daher so abgestimmt sein, dass sie sowohl im Winter als auch im Sommer angemessene Raumtemperaturen möglichst energiesparend erreichen.

Grüne Energie nutzen

100 Prozent erneuerbare Energien sind das große Ziel; im Jahr 2017 lag der Anteil erneuerbarer Energie in Österreich bei einem Drittel. Hier stellen wir Ihnen vor, wie Sie dazu beitragen können, dass es bald noch mehr wird.

AUF ÖKOSTROM UMSTEIGEN - ABER RICHTIG!

Der Wechsel zu Ökostrom ist eine besonders effektive Möglichkeit, die eigenen CO2-Emissionen in nur einem Schritt zu reduzieren. Während 1000 Kilowattstunden des durchschnittlichen deutschen Strommixes ca. 630 kg CO2-Äquivalente verursachen, sind es bei Ökostrom nur etwa 40kg (die Menge variiert mit dem Energieträgermix des Anbieters). Zum neuen Stromversorger zu wechseln ist übrigens ganz einfach: In der Regel genügen der Antrag zur Stromlieferung und die letzte Stromrechnung. Alles andere erledigt der neue Anbieter für Sie!
Damit der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien nicht nur die persönliche CO2-Bilanz verbessert, sondern auch wirklich etwas fürs Klima tut, gilt es aber einige Dinge zu beachten. Denn: Entscheidend für den Beitrag zum Klimaschutz ist, ob tatsächlich Strom aus nicht-erneuerbaren Quellen durch umweltfreundlich erzeugten Strom ersetzt wird. Bei den Ökostrom-Angeboten konventioneller Stromanbieter ist das häufig nicht der Fall: Hier wird etwa Strom aus seit Jahrzehnten bestehenden Wasserkraftwerken gesondert als Ökostrom verkauft, während die übrigen Kunden einen Strommix mit höherem Anteil aus fossilen und nuklearen Energiequellen erhalten. Ein Klimaschutzeffekt bleibt aus.

Klimaschonende Urlaubszeit

Für uns kann der Jahresurlaub die beste Möglichkeit sein, den Alltag möglichst weit hinter uns zu lassen. Dabei wird häufig nicht bedacht, welche Auswirkungen eine Reise auf die Umwelt hat. Es entstehen durch Mobilität, Unterkunft und Aktivitäten große Mengen an Treibhausgasen. 75% der Emissionen – so die Weltorganisation für Tourismus, UNWTO – gehen auf Kosten der Mobilität. Laut Statistik Austria nutzen ca. 20% der Menschen in Österreich dafür das Flugzeug, ein besonders klimaschädliches Verkehrsmittel. Auf Grund der großen Flughöhe bei Mittel- und Langstreckenflügen bleiben die Emissionen direkt in der Atmosphäre und heizen die Erde auf, d. h. die Abgase können nicht teilweise von Bäumen oder Gewässern gebunden werden – der Klimaeffekt ist etwa 3-mal so hoch. Noch häufiger als das Flugzeug wird der private PKW zur Urlaubsreise genutzt. Allerdings ist dies auch keine wirklich klimafreundliche Alternative.

Einmal Malle und zurück, bitte. Um eine Vorstellung über die Höhe der Emissionen zu bekommen, hier ein Beispiel für die Fahrt von Berlin nach Mallorca: Mit dem Flugzeug wird pro Person für den Hin- und Rückflug etwa 1 t CO2 verursacht. Für die Nutzung des Autos fällt ebenso 1 t CO2 an – wenn in diesem Fahrzeug allerdings zwei Personen sitzen, reduziert sich der Fußabdruck bereits auf 0,52 t CO2 pro Kopf für die An- und Abreise, die Fährüberfahrt vom spanischen Festland auf die Insel mit eingerechnet. Leider ist die Schifffahrt von einer Emissionsangabe befreit, sodass hierfür die Werte geschätzt werden müssen. Viele Schiffe, insbesondere Kreuzfahrtschiffe haben den Nachteil, dass sie mit Schweröl betrieben werden. So erzeugen sie große Mengen an Ruß und schädigen dadurch zusätzlich zum Klima die Gesundheit von Menschen und Tieren in Küstennähe. Es sollte darauf geachtet werden, keine Schnellfähre zu wählen, da diese im Gegensatz zu den konventionellen eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz besitzt. Wenn man anstatt des Autos oder des Flugzeuges den Bus oder den Zug zum Hafen (in Barcelona) nach Palma benutzt, reduziert sich die CO2 Bilanz auf 0,13 – 0,18 t CO2.

Mit Bus und Bahn in den Jahresurlaub? Viele empfinden die Art des Reisens mit Bus und Bahn unbequem oder unflexibel. Doch sie bietet neben der besseren Umweltverträglichkeit auch den Vorteil, dass man viel mehr von der Landschaft und den Menschen kennenlernt ohne dabei selber fahren zu müssen und dadurch schon der Weg zum Ziel Erholung und Erlebnis bietet. Um die oben genannte Emissionsmenge einordnen zu können, stellen wir einige Vergleichswerte vor. In Indien emittiert eine Person im gesamten Jahr ca. 1,5 t CO2. Wenn die Klimaziele von Paris eingehalten werden sollen, müssen vor allem die Menschen in Industrieländern ihre CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Eine große Aufgabe für Regierungen und Einzelpersonen, die es schnellst möglich umzusetzen gilt. Um die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu halten, wie es das Paris Abkommen vorsieht, müssen wir unseren Pro-Kopf-Ausstoß auf unter 2 t CO2 pro Kopf und Jahr reduzieren. D.h. für den Flug von Berlin nach Mallorca und zurück wäre schon fast die Hälfte des jährlichen „CO2-Budgets“ aufgebraucht. Wer für den Klimawandel sozial und ökologisch vertretbare Grenzen einhalten will, wird dann eher auf ein nahes Urlaubsziel mit Bus und Bahn anfahren.

Ausgleich der Treibhausgase Ihrer Reise

Alle die nicht auf ein weites Ziel verzichten wollen, können über einen CO2-Ausgleich ihrer Reise nachdenken. Dies lässt sich mit einem Kompensationsanbieter wie der kirchlichen Klima-Kollekte realisieren. Dort werden durch den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienzprojekte in Ländern des globalen Südens Treibhausgase eingespart und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Regionen gefördert.

ICE Fahren: 0 Emissionen?

Für jeden Fahrgast im ICE wird die entsprechende Menge an erneuerbarem Strom zugekauft – ist Bahnfahren deshalb mit 0 Emissionen verbunden? Viele Nutzer unseres Angebotes sind irritiert, dass wir diese Frage mit nein beantworten. Die Annahme, dass Ökostrom, der im Wasserkraftwerk oder durch die Bewegung von Rotorblättern einer Windanlage erzeugt wird, mit 0 Emissionen verbunden ist, scheint weit verbreitet, aber die Tatsachen sind andere. Die Emissionen, die durch Ökostrom, der aus 100% erneuerbaren Energiequellen stammt, entstehen, sind etwa ein Zehntel von konventionellem Strom – sie entstehen durch den Bau der Anlage (z.B. der Photovoltaikpanelle), durch Legen und Warten der Leitungen, etc.
Dennoch geben Ökostromanbieter an, dass ihr Strom mit keinen CO2-Emissionen verbunden ist. Dies ist rein rechtlich erlaubt. Gestattet ist es sogar, einen Strom, der zu 50% aus Kohle- und Atomkraftwerken kommt, Ökostrom zu nennen. Nur wenige Anbieter nutzen ausschließlich erneuerbare Energiequellen, unterstützen den Bau von Neuanlagen und sind in keiner Weise abhängig von Kohle- und Atomindustrie. Diese zertifizierten Ökostromanbieter, werden in unserem Rechner gesondert betrachtet. Die Bahn, als - nach dem Fahrrad und sehr gut ausgelasteten Reisebussen – klimaschonendstes Verkehrsmittel tut Gut daran, mehr Ökostrom zu nutzen. Emissionen entstehen allerdings schon allein aufgrund der Tatsache, dass Schienen gebaut werden, Bahnhöfe in Stand gehalten und neue Zugwagons produziert werden.

Pauschal mal anders

Alle, die gerne einen Pauschalurlaub buchen, können auf alternative Reiseanbieter, die Wert auf Nachhaltigkeit der Reise und auch stärker Rücksicht mit den Gepflogenheiten im Reiseland nehmen, zurückgreifen. Neben dem Forum „anders reisen“, gibt es noch weitere Anbieter, die neben einer klimafreundliche Anreise im Blick auch Unterkünfte und Aktivitäten im Blick haben.. Für alle, die sich gerne um selber um die Umsetzung ihres Klimafreundlichen Urlaubskümmern, empfehelne wir eine Unterkunft auszuwählen, die ein Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkanntes Siegel trägt. Übernachtungen im Zelt sind natürlich besonders klimafreundlich.

Klimafreundliche Veranstaltungsdurchführung

Die Bemühungen um klimafreundliche Veranstaltungen werden immer verbreiteter. Der Katholikentag in Deutschland kompensiert seit 2012 alle veranstaltungsbedingten Emissionen über die Klima-Kollekte, aber auch kleine Veranstaltungen, wie z.B. Gemeindefeste wurden schon über unsere Projekte klimaschonend durchgeführt.


Wir haben uns mit KlimAktiv zusammengesetzt, um einen detaillierten CO2-Rechner zu veranstaltungsbedingten Emissionen zu entwickeln.

Vor der Kompensation gilt jedoch das Prinzip des Vermeidens und Reduzierens. Dafür haben wir einige Vorschläge und Tipps, die Sie vor während und zwischen Ihren Veranstaltungen berücksichtigen können.

Hier finden Sie unseren Veranstaltungsleitfaden, der Ihnen Hilfestellungen bei der Durchführung einer klimafreundlichen Veranstatung bietet.

Möchten Sie bei Ihrer Veranstaltung auf die Klima-Kollekte hinweisen? Wir schicken Ihnen gerne Informationen. Auch unsere CO2-Waage könnte ein guter "Hingucker" sein.
Zudem beraten wir Sie gerne im Vorfeld oder während der Durchführung einer Veranstaltung. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf klimakollektedontospamme@gowaway.diakonie.at.

Ökologischer Fußabdruck ausrechnen

Welchen CO2 Fußabdruck hinterlasse ich?

Anhand unseres Fragebogens (pdf) ist es möglich, eine annähernde Summe der individuellen CO2-Bilanz zu errechnen. Die Vorlage können Sie gerne auch für Bildungsveranstaltungen nutzen.

Bei der Beantwortung der Fragen hilft auch der Ökologische Fußabdruck von Brot für die Welt in Deutschland. Mithilfe des einfachen Online-Tests ist es möglich, den persönlichen Abdruck einzuschätzen, indem Sie13 Fragen aus den Bereichen Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität beantworten. Wichtig anzumerken ist: Dieser Test ist kein detaillierter Rechner für ÖkobilanzierungsexpertInnen. Die Stärke des Tests liegt in der Kürze und der interessanten Gestaltung. Er weckt das Interesse am Thema und gibt Anregungen für eigene Handlungsmöglichkeiten zur Bewahrung der Schöpfung.

Für einen globalen Vergleich der absoluten CO2-Emissionen hat das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln im Dezember 2015 eine sehr anschauliche interaktive Graphik veröffentlicht.