Christoph Püschner, Brot für die Welt

Energieeffiziente Kochstellen in Indien

Situation der indigenen Bevölkerung Adivasi

Die indischen Ureinwohner Adivasi leben traditionell nachhaltig und umweltfreundlich. In ihren wirtschaftlichen Aktivitäten nutzen sie die Natur auf schonende Weise. Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Indiens bedroht jedoch die Existenz der Adivasi. Da sie keine Hindus sind, werden sie in der indischen Gesellschaft benachteiligt und kämpfen zunehmend gegen Vertreibung und Ausbeutung. Im Zuge der Modernisierung Indiens können die Adivasi nur noch schwer ihre ursprüngliche Lebensweise pflegen.

Verbesserung der Lebensgrundlagen

Um den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen zu sichern, unterstützt  LAYA, Partnerorganisation von Brot für die Welt, die indigene Gemeinschaft. In der Vorbereitung des Klimaschutzprojektes konsultierten LAYA-Mitarbeitende die Adivasi-Frauen im Distrikt Visakhapatam des Bundesstaats Andhra Pradesh, um mehr über ihren Zugang zu Energie und das Potential von gemeindenahen und nachhaltigen Lösungen zu erfahren. Dabei stellte sich heraus, dass die Frauen auf Herden kochen, die mit Holz befeuert werden und von denen eine enorme Hitze und starke Rauchbelastungen ausgehen. Da die Waldfläche im Distrikt immer weiter abnimmt, ist auch das Sammeln von Holz mühseliger geworden. Die Frauen müssen immer weitere Wege zurücklegen. Zudem widerspricht die fortschreitende Entwaldung der naturnahen Identität der Adivasi. Hier setzt das Klimaschutzprojekt von LAYA an: In Zusammenarbeit mit den Adivasi fertigte die Organisation fast 4.000 energieeffiziente Kochstellen an, die die Lebensgrundlagen der Menschen nachhaltig verbessern und den Holzverbrauch reduzieren.

Vorteile für die lokale Bevölkerung: Energie sparen und gesünder leben

Mit den neuen, raucharmen Kochstellen kochen die Frauen schneller und haben wieder mehr Zeit für sich. Es wird weniger Brennholz verbraucht, die Familien sind keinem gesundheitsschädlichen Qualm ausgesetzt und zusätzlich reduzieren sich die Abholzung und der Ausstoß von Treibhausgasen. Die Kochstellen benötigen 25% weniger Holz und sparen innerhalb der Projektlaufzeit insgesamt 47.411 Tonnen CO2-Emissionen ein.

Schaffung von Arbeitsplätzen

Die Kochstellen werden durch die lokale Bevölkerung eigenständig und mittels lokal verfügbarer Materialien gebaut. Dadurch können die Herde in Eigenleistung erstellt werden. Dies trägt zur Akzeptanz und dadurch zur konsequenten Nutzung der Herde bei. Die Frauen werden nicht nur in den Bau und die Wartung der Kochstellen involviert, sie können auch an Schulungen teilnehmen und so später selber Workshops zur Konstruktion und Reparatur anbieten.

Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/1301

 

 

Projektland

Distrikt Visakhapatam, Bundesstaat Andhra Pradesh, Indien

Projektart

Energieeffizienz

Beitrag zu den SDG

Unser Partner

Die Partnerorganisation LAYA versteht sich als Ressourcenzentrum für Adivasis. Das ist die Selbstbezeichnung der indigenen Bevölkerung im Gebiet des heutigen Indien. LAYA unterstützt die Adivasis in verschiedenen Lebensbereichen, so auch hinsichtlich des Managements natürlicher Ressourcen und hinsichtlich der Verbesserung der Lebensumstände. Mehr Informationen unter 

http://www.laya.org.in/