energieeffiziente Kochstellen in Nicaragua
Ein Drittel des Tropenwaldes wurde in den letzten zehn Jahren in Nicaragua, dem ärmsten Land der Karibik, zugunsten von Viehweiden und landwirtschaftlichen Nutzflächen abgeholzt. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, steht in dreißig Jahren kein Baum mehr“, warnt Biologe Dr. Wilfried Leupolz von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Als Folge kämpfen die Menschen zunehmend mit Wassermangel, weil der Grundwasserspiegel sinkt. Auch die Trockenzeiten nehmen aufgrund der klimatischen Veränderungen zu.
Vor allem der Holzverbrauch zum Kochen fordert seinen Tribut in Nicaragua: Auf dem Land sind offene Feuerstellen üblich; manchmal selbst noch in großen Städten. Jede Familie verbrennt dafür täglich 14,4 kg Holz. Neben dem beschwerlichen Holzsammeln aber sind die offenen Kochstellen vor allem eines: Extrem gesundheitsschädlich.
Vorteile der energieeffizienten Kochstellen
Im Schnitt verwendet ein Haushalt rund 6 kg weniger Brennholz, was der Abholzung der Wälder entgegen wirkt. Neben der Vermeidung von Abholzung und Emissionen sowie weniger Rauchentwicklung, verringert sich die Belastung der Frauen, die kein Feuerholz mehr sammeln müssen. Die neu gewonnene Zeit widmen die Frauen ihren Kindern oder bewirtschaften gemeinsam mit ihren Familien nahegelegene Felder.
Außerdem entfallen die Rußpartikel, die bei dem Verbrennen von Holz entstehen, und somit verbessern sich die Luftqualität in den Häusern und damit die Gesundheit der Familien. Ein weiterer positiver Effekt sind die Arbeitsplätze, die durch den Bau und den Erhalt der neuen Kochstellen geschaffen werden. Das Kleinstprojekt läuft über sieben Jahre und ist angelehnt an den Gold Standard. Die Einsparung beträgt jährlich 678 t CO2, wobei bereits 2.014 Tonnen CO2 eingespart wurden.
Projektland
Nicaragua
Projektart
Energieeffizienz
Beitrag zu den SDG




Unsere Partnerkirche
Mission EineWelt ist das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Das Centrum pflegt Beziehungen zu lutherischen Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik und nimmt einen entwicklungspolitischen Bildungsauftrag in Deutschland wahr. Mission Eine Welt kooperiert in Nicaragua mit der Iglesia Luterana „Fe y Esperanza“ de Nicaragua (ILFE) - Lutherische Kirche „Glaube und Hoffnung“. Mit den Mitarbeitenden vor Ort wurde das Projekt entwickelt und umgesetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=XTq3wBwPHas&feature=youtu.be