energiesparende Herde in Bangladesch
Situation im Süden Bangladeschs
Der Klimawandel bedroht auch in Bangladesch Mensch und Natur. Um die Bevölkerung in ihrer Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, ist es notwendig, dass die Lebensgrundlagen von einkommensschwachen Familien gestärkt werden.
In Bangladesch kochen mehr als 90% der Haushalte auf ineffizienten Kochherden, die auf Brennholz angewiesen sind. Dabei wird eine erhebliche Menge an Treibhausgasemissionen ausgestoßen, der Rauch verursacht außerdem Atemwegserkrankungen und nicht selten verbrennen sich Familienangehörige am Feuer. Gerade Kinder sind gefährdet, wenn Familien auf offenen Feuerstellen kochen.
Die Christian Commission for Development in Bangladesch (CCDB), Partnerorganisation von Brot für die Welt, hat im Jahr 2019 ein spezielles Programm zum Klimaschutz ins Leben gerufen und gemeinsam mit einem Dorfkomitee in den Distrikten Barguna und Bagerhat im Süden Bangladeschs ein Klimaschutzprojekt initiiert.
Vorteile der energiesparenden Herde
Innovative Klimalösungen und die Verbreitung klimafreundlicher Technologien sollen helfen, den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen zu verringern und die gesundheitliche Situation der Frauen und Kinder zu verbessern. Konkret heißt das: Um Brennholz zu sparen, bekommen die Haushalte in der Region nach und nach energiesparende Herde.
Die Herde werden unter Einbeziehung der beteiligten Familien in Bangladesch entworfen und hergestellt. Um sicherzustellen, dass die Haushalte die Herde auch nutzen, wurden die beteiligten Frauen in dem Entwicklungsprozess konsultiert und in der Testphase der Prototypen miteinbezogen. Die gewonnenen Erkenntnisse nutzt die CCDB für die Weiterentwicklung der Öfen.
In den jeweiligen Gemeinden findet außerdem ein Schulungs- und Wartungsdienst statt, in dem Expert:innen der lokalen Bevölkerung zeigen, wie sie die Herde eigenständig installieren und warten. Für die Installation, die Einweisung und die Kontrollen in der Folgezeit finden etwa 100 Menschen eine Beschäftigung. Im Herstellungsprozess sind die Frauen verantwortlich für das Schleifen der Einzelteile.
Ein Herd kostet etwa 16 Euro, Familien leisten einen Eigenbeitrag von 5 Euro. Die energiesparenden Herde benötigen bis zu 70 bis 80 Prozent weniger Feuerholz beim Kochen. Pro Familie können durchschnittlich rund 3 t CO2 im Jahr eingespart werden. Frauen und Mädchen, die traditionell für die Besorgung von Brennholz zuständig sind, müssen so sehr viel seltener in den Wald zum Holz sammeln gehen.
Das Klimaschutzprojekt in den Distrikten Barguna und Bagerhat in Bangladesch leistet neben der CO2 Einsparung einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und fördert die Gleichstellung der Geschlechter. Mit einer zu erwartenen jährlichen Emissionsminderungen von unter 10.000 Tonnen CO2e ist das Projekt ein mikroskaliges Projekt.
Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects?q=CCDB&page=1
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