energieeffiziente Kochstellen in Kenia
Gesundheitsschäden und Abholzung in Kenia
Das Distrikt Kitui liegt östlich von Nairobi. Hier leben 86% der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Die große Mehrheit kocht auf den traditionellen Drei-Stein-Herden. Diese offenen Feuerstellen sind schädlich für die Gesundheit: Eine alarmierend hohe Anzahl der Menschen in Kitui leidet unter Atemwegserkrankungen und vor allem Kinder erleiden teils starke Verbrennungen. Die offenen Feuerstellen schaden aber auch der Umwelt: Der sehr hohe Brennholzverbrauch führt zu Entwaldung. Dadurch fehlen Nährstoffe, die Bodenfruchtbarkeit verringert sich und Erträge fallen schlechter aus. Dies bedeutet eine direkte Bedrohung der Lebensgrundlagen für die lokalen Familien. Darüber hinaus führt ein hoher Feuerholzverbrauch insbesondere für Frauen und Kinder zu einer hohen Arbeitsbelastung. Mittlerweile ist der Waldbestand in Kenia auf 1,7 % der Gesamtfläche geschrumpft. Caritas Kitui, Partnerorganisation des Schweizer Hilfswerks Fastenaktion, möchte dem entgegenwirken und zusätzlich einen Beitrag zur Emissionsminderung und zum Klimaschutz leisten. Im ersten Projektzyklus von 2013 bis 2020 werden mindestens 14.000 energieeffiziente Kochstellen installiert.
Vorteile der energieeffizienten Kochstellen
Durch das Kochen auf den holzsparenden Öfen sparen die beteiligten Familien in Kitui CO2-Emissionen ein und halbieren ihren Holzverbrauch. So wird der Abholzung entgegengewirkt, der Aufwand für die Brennholzsuche reduziert und Frauen können die neu gewonnene Zeit ihren Kindern widmen oder gemeinsam mit ihren Familien nahegelegene Felder bewirtschaften. Die gesundheitsschädlichen Rußpartikel reduzieren sich und die Menschen profitieren von der verbesserten Luftqualität in den Häusern. So wird das Risiko von Atemwegserkrankungen und Unfällen am Feuer verringert. Aber auch der Haushaltskasse kommen die festinstallierten Kochstellen zu Gute. Familien sparen im Schnitt 35 USD jährlich für Brennholz.
Kleinbäuerin Agnes Gathigia aus dem Dorf Thegu bestätigt: „Der neue Ofen benötigt deutlich weniger Feuerholz und ich habe deshalb weniger Ausgaben. Der Ofen ist sicherer, strahlt eine angenehme Wärme aus und der beißende Rauch ist weg.“
Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung
Ein weiterer positiver Effekt sind die Arbeitsplätze, die durch den Bau und den Erhalt der neuen Kochstellen geschaffen werden. In den ländlichen Regionen von Kitui bildet Caritas Kitui Handwerker im Bau und Unterhalt von energieeffizienten Kochstellen aus. Diese werden größtenteils aus Materialien hergestellt, die vor Ort vorhanden sind, wie lokal gebrannte Ziegelsteine, Sand und Schotter.
Während der 7-jährigen Projektlaufzeit werden mit den energieeffizienten Kochstellen insgesamt 60.000 Tonnen CO2 eingespart.
In diesem Beitrag berichtet Mary Mulinge von ihrer Arbeit als Ofenbauerinnen:
https://www.youtube.com/watch?v=sNVEnsXp7sk
Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/363
Projektland
Kenia
Projektart
Energieeffizienz
Beitrag zu den SDG




Unsere Partner
Fastenaktion ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Es setzt sich ein für benachteiligte Menschen – für eine gerechtere Welt und die Überwindung von Hunger und Armut. Mit ihrer Programm- und Projektarbeit setzt Fastenaktion auf langfristige Beziehungen mit Organisationen vor Ort wie z.B. Caritas Kitui in Kenia.